Familie

Enttäuscht von meinem Vater

Ich bin einfach nur enttäuscht, na ja, und auch sauer. Da lädt mein Vater mich per SMS zu seinem Geburtstag „herzlich“ ein – unpersönlich formuliert, wie für einen Fremden. Ach nein, er lädt „uns“ ein – als ich frage, wer denn noch mitkommen sollte außer mir, antwortet er, es sei doch selbstverständlich, dass mein Partner gemeint sei. Dabei haben er und mein Partner sich seit fast 1 Jahr nicht gesehen und haben eigentlich nichts miteinander zu schaffen. Der Ton seiner SMS, zickig, besserwisserisch. Ich hasse es, dass mich so etwas immer noch sauer macht und mich enttäuscht. Ich bin mittlerweile 20 Jahre alt, meine Eltern sind seit 5 Jahren getrennt, seit 3,5 Jahren geschieden. Beide Elternteile haben neue Partner, die Freundin meines Vaters hat 2 Kinder. Und seitdem er die Beziehung eingegangen ist, nimmt sein Interesse nur noch mehr ab. Fragt er mich, wie es mir geht und ich erzähle es ihm wahrheitsgemäß, lenkt er sofort vom Thema ab, geht nicht weiter darauf ein oder aber sagt mir, dass das schon werde. Einfach um sich damit nicht beschäftigen zu müssen. Er würde nie fragen, ob wir was unternehmen, uns sehen wollen. Er ist ja doch nur noch bei seiner Freundin die Kinder (nicht seine) sitten und umsorgen. An Weihnachten hieß es, er hätte nicht so viel Geld momentan und die Geschenke für meine Schwester und mich würden etwas dünner ausfallen als sonst. An sich kein Problem, alles gut, an Weihnachten sollte es nicht nur um Materielles gehen. Aber der Kofferraum war voller Geschenke für den Sohn seiner Freundin!

Aber mich, als ich 8 Jahre alt war, fast an einer Mandelentzündung mit sehr hohem Fieber (41,5 Grad) sterben lassen, weil man lieber fernsieht! Mir sagen, dass ich käuflich wäre, da war ich ein kleines Kind und hatte eine bessere Beziehung zu meiner Mutter und darauf war er wohl eifersüchtig. Mir sagen, dass ich ja nicht so werde wie meine Mutter. Da war ich auch noch klein. Nie da sein. Aber insgeheim sich ärgern, dass ich mittlerweile so selten vorbeikomme. Nie ernsthaft nachfragen, was mich bewegt. Als meine Freundin stirbt, nur sagen, sie ist jetzt an einem besseren Ort. Mehr nicht. Damit sollte mir geholfen sein. Mir sagen, dass es meine Aufgabe sei, mich für meine kleine Schwester quasi aufzuopfern, da es mir ja eh immer gut gehe, könnte ich mich ja um ihre Probleme kümmern. Um mich musste man sich ja noch nie kümmern. Unsere Familie verlassen, als ich 1 1/2 Jahre alt war und mit mir darüber jahrelang nicht reden und als es dann soweit war, nur die halbe Wahrheit sagen. Dabei dachte ich so lange, er sei meinetwegen gegangen damals. Ich hab in der Pubertät in mein Tagebuch geschrieben, dass er mich nicht liebt.

Vielleicht muss ich das akzeptieren.
Aber bisher kann ich das nicht. Und das hasse ich so sehr, das macht es so bitter und verfahren und anstrengend.

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